Sonntag, 9. Oktober 2016

Verteilte Systeme versus Mensch-Computer-Interaktion

In diesem Semester habe ich die Wahl zwischen den Modulen "Verteilte Systeme" (VS) und "Mensch-Computer-Interaktion" (MCI) als letztes Wahlpflichtmodul und auch letzte Modulprüfung im Bachelorstudium. Beide Module haben ihre Vor- und Nachteile, was mir die Entscheidung, auf welches Pferd ich letztlich setzen soll, nicht leichter macht. Diese Entscheidung muss jedoch relativ zeitnahe fallen, denn in MCI ist das heißgeliebte EA-Korsett leider sehr eng geschnürt und bedarf zudem einer nicht unaufwändigen Vorbereitung. Ich habe die Kurseinheiten von MCI schon seit letztem Semester zuhause liegen und mir zum Vergleich auch das Buch zu VS (Tanenbaum: Distributed Systems) besorgt. Beides habe ich ein wenig durchgeblättert, um einen ersten Eindruck vom Inhalt zu gewinnen.

Rein von den Themen her sagt mir VS ohne Zweifel wesentlich mehr zu. Bei MCI überwiegt der Eindruck, dass der Stoff zwar interessant ist, mir aber insgesamt keinen wesentlichen Mehrwert bietet. Oder anders gesagt: Interessant ist auch die Sportrevue im Wartezimmer das Zahnarztes, deshalb lerne ich das Heft aber nicht auswendig. MCI geht jedenfalls aus meiner subjektiven Sicht  über Nice-to-know-Wissen nicht hinaus, und das ziehe ich mir dann doch lieber ungezwungen in meiner Freizeit rein, wenn ich Lust darauf habe (und die habe ich tatsächlich). Zudem habe ich mir angesehen, wie die Fragen bei den jeweiligen Prüfungen so aussehen. Je mehr ich gelesen habe, desto sicherer wurde ich mir dann auch bei der Entscheidungsfindung. Detailfragen zu Jahreszahlen, irgendwelchem geschichtlichen Krimskrams, der Anatomie des Auges oder dem Beistrichfehler in Punkt 3 von Aufzählung 28 in Skript 5, wie es in MCI in Form von Multiple Choice Fragen geprüft wird, interessiert mich einfach nicht mehr, davon habe ich die Schnauze mittlerweile sowas von voll. Ich will es auf alle Fälle vermeiden, mir wieder irgendwelches Detailwissen in die Birne drücken müssen - auch wenn der globale Kontext sicher sehr interessant ist -, nur um es nach der Klausur aufgrund chronischer Irrelevanz gleich wieder zu vergessen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich werde mich auf VS konzentrieren und MCI ad acta legen. VS erscheint mir für meine persönlichen Belange/Interessen wesentlich zielführender zu sein. Dafür muss ich zwar die Komfortzone verlassen und zur mündlichen Prüfung antanzen, aber das werde ich auch noch schaffen. Wenigstens entfällt dann die monatelange Warterei auf die Korrektur. Mündliche Prüfungen bin ich außerdem gewöhnt, mein ganzes Erststudium bestand, bis auf wenige Ausnahmen, fast ausschließlich aus solchen.

Retrospektiv gesehen war ich von den rein informatischen Fächern bisher am meisten angetan. Die Unterlagen waren durch die Bank erfrischend präzise und wiesen die richtige Mischung aus Detailwissen und globaler Übersicht auf. Kurzum: Sie enthielten alles, was man brauchte, um die Grundlagen der Materie zu verstehen, verzichteten aber auf nicht weiter zielführendes Granularwissen. Ich vertraue also einfach mal darauf, dass Verteilte Systeme in eine ähnliche Kerbe schlägt wie die restlichen Informatik-Fächer. MCI ist schlußendlich einfach nicht relevant genug für meine persönlichen Ziele, ansonsten aber sicherlich auch zu empfehlen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Markus,

    vor der selben Wahl stehe ich auch, allerdings werde ich MCI auch machen im Rahmen der zusätzlichen ECTS, welche für den Master PI notwendig sind. Ich habe mich auch für den selben Weg wie du entschieden und absolviere als zweites WP-Modul VS, da man gemessen an Noten der Prüfungsprotokolle hier wohl eine recht vernünftige Note abstauben kann.
    In MCI müssen die EAs übrigens alle bis zum letzten Abgabetermin gemacht werden, wann konkret bleibt aber wohl dir überlassen (Alle Einsendeaufgaben müssen bis spätestens Montag, den 06.02.2017, 6:00 Uhr morgens bearbeitet worden sein. Zitatende)

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